An die Schreibenden
Komm, nimm den Stift in deine Hand. Lass deinem Irrsinn freien Lauf. Bring deine Worte ins Jetzt. Erfinde dir die Welt dazu. Tauche ein in ein Schaffen zwischen Wahrnehmung, Fantasie und Produktion. Halte noch so manchen Fall aus, der vor dem Hochmut kommt. Jeder Versuch hinterlässt eine Spur. Das Leben eines Schreibenden ist das Leben eines Suchenden. Probiere dich aus. Sei genau. Beginn von vorne und überwinde, was dich abhält. Komm, nimm den Stift in deine Hand.
Suche nach Berührung, nach Entschlüsselung und Zusammenhang. Ernte aus deinem begreifenden Blick. Schöpfe aus dem Leben. Nimm nicht nur wahr, sondern auf. Sammle, was du sammeln kannst. Sieh dir Schönheit genau an. Fühle die Kälte des Winters. Lass dich von Lichtern entzücken. Lass dich von der Welt erreichen. Ersinne Individuen und Konstellationen. Bringe mit Sorgfalt zu Papier, was in dir brodelt. Lass dich überraschen, wohin dein Text dich treibt. Lass los, um von dir selbst erstaunt zu sein. Lass deine Erinnerungen in dir klingen. Erforsche dein Schreiben. Komm, nimm den Stift in deine Hand.
Vor dir liegt das Blatt Papier. In dir die Lust – der Zwang vielleicht – dieses zu füllen. Sieh deine Ideen in dir zucken und denke nicht, dass das niemanden juckt. Komm dir selber in den Sinn. Und vor allem verliere nie den Spass. Lass dein Inneres nach aussen kehren. Da, wo du am meisten fühlst, hast du am meisten auch zu sagen. Komm, nimm den Stift in deine Hand.